Nach der Beschlagnahme eines Wüstenluchses in der Oberpfalz suchen der Tiergarten Nürnberg und das Veterinäramt Weiden nach einer neuen Bleibe für die Raubkatze. Das Tier mit dem Namen „Philipp“ lebte in der Küche einer 44 Jahre alten Frau in Weiden und wurde vergangene Woche von den Behörden beschlagnahmt. Die Feuerwehr brachte es in eine Außenstelle des Tiergartens Nürnberg. Dort befindet sich der Wüstenluchs in einer 30-tägigen Quarantäne. Über den Europäischen Zooverband soll eine Lösung gefunden werden, sagte Jörg Beckmann, stellvertretender Tiergartendirektor.
Eine anonyme Anzeige habe die Behörden in Weiden auf das Jungtier aufmerksam gemacht, sagte Veterinärin Barbara Bäumler. „Philipp“ habe in der Küche eine Hundehütte und eine Kuschelecke gehabt und sei nicht verwahrlost gewesen. Die 44-Jährige sei sehr kooperativ gewesen und habe einen erleichterten Eindruck gemacht, als die Feuerwehr das Tier mitnahm, sagte Bäumler. Die Halterin erhielt eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Wüstenluchse – fachsprachlich: Caracal Caracal – zählen nicht zu den bedrohten Tierarten.
Der Tiergarten Nürnberg ist keine Auffangstation für Fund- und Haustiere. Im Fall dieser Raubkatze, die nicht in einem Tierheim untergebracht werden könnte, habe der Tiergarten Amtshilfe geleistet, sagte Beckmann. (dpa/lby)