Eine Woche vor der nächsten Tarif-Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst nehmen die Warnstreiks in Bayern an Intensität zu. In einigen Regionen ist auch der Nahverkehr betroffen. Für München ist ein „Großstreiktag“ angekündigt, der Nahverkehr rollt dort aber.
Die Warnstreiks in Bayern steuern auf ihren Wochenhöhepunkt zu. Am Dienstag sind Aktionen im öffentlichen Dienst in München sowie den Bezirken Oberpfalz, Ingolstadt, Niederbayern, Oberfranken Ost und Schweinfurt geplant. Am Mittwoch folgen Mittelfranken, Würzburg/Aschaffenburg, Oberfranken-West, Niederbayern und Oberfranken-Ost. Teilweise sind auch Ausfälle im öffentlichen Nahverkehr zu erwarten.
Für München hat Verdi einen „Großstreiktag“ angekündigt. Hier sind praktisch alle Bereiche des öffentlichen Dienstes mit Zehntausenden Beschäftigten zum Warnstreik aufgerufen. Das betrifft neben Kitas und Abfallwirtschaft unter anderem die komplette Stadtverwaltung, Straßenreinigung, weite Teile der Stadtwerke, die München Klinik und die Stadtsparkasse. Außerdem gibt es Arbeitsniederlegungen in Jobcentern, beim Kreisjugendring, in umliegenden Kreisen in den Städten, Gemeinden und Landratsämtern sowie bei Bundeswehr und Behinderteneinrichtungen.
Der Nahverkehr in München beteiligt sich dagegen aktuell nicht an den Warnstreiks. Hier haben die Beschäftigten mit dem Angebot der Münchner Verkehrsgesellschaft, in Zukunft den Flächentarifvertrag zu übernehmen, bereits einen Teil ihrer Ziele erreicht. In Regensburg und Bayreuth ist dagegen der Busverkehr betroffen.
Im Bayern laufen derzeit mehrere Tarifkonflikte parallel. Im öffentlichen Nahverkehr gibt es zwar gleichlautende Forderungen wie im öffentlichen Dienst, die Verhandlungen sind aber separat. Im öffentlichen Dienst will Verdi für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber bieten schrittweise fünf Prozent mehr bei zweijähriger Laufzeit sowie 2500 Euro Einmalzahlung. Ende März ist die dritte Verhandlungsrunde vorgesehen. (dpa/lby)