Gut zwei Monate sind seit dem gewaltsamen Tod einer Studentin vergangen. Ein Tatverdächtiger sitzt in Untersuchungshaft. Doch ein Ende der Ermittlungen ist nicht absehbar.
Bei der Aufklärung der Tötung einer Studentin nach einem Club-Besuch im oberbayerischen Aschau im Chiemgau steht die Polizei erneut vor einem Vernehmungsmarathon. In dem Nachtclub „Eiskeller“ waren am Tatabend bis zu 800 Gäste, die Beamten wollen allen sprechen. Am Samstag sollten gebündelt zahlreiche Vernehmungen stattfinden, mehrere umliegende Dienststellen seien zur Unterstützung eingebunden, sagte Maximilian Maier, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, auf Anfrage. „Wir wollen jedes Mosaiksteinchen umdrehen und die Geschehnisse im „Eiskeller“ lückenlos aufklären.“
Die Studentin war nach einem Besuch im „Eiskeller“ am Abend des 2. Oktober nicht nach Hause gekommen. Stunden später entdeckte ein Passant ihre Leiche flussabwärts in der Prien, die durch Aschau fließt.
Ein Heranwachsender sitzt unter Tatverdacht in Untersuchungshaft. Die Polizei machte keine Angaben dazu, ob er sich inzwischen zu der Tat geäußert hat. Bei dem jungen Mann handelt es sich um einen Jogger, der in der Tatnacht in der Nähe des Eiskellers gesehen worden war.
Neben den Befragungen der Zeugen verfolge die Soko „Club“ zahlreiche weitere Spuren, sagte Maier. Unter anderem sei noch immer die Herkunft einer Armbanduhr unklar, die in einem kleinen Bach unweit des Nachtclubs gefunden worden war. In der Nähe der Uhr war auch ein Ring entdeckt worden, den die Frau getragen und offensichtlich in dem Bach verloren hatte. „Die Arbeit der Ermittler ist noch lange nicht vorbei“, sagte Maier.
Der Jogger war zunächst als Zeuge gesucht worden. Dann erhärtet sich der Verdacht, so dass er am 18. November festgenommen wurde. Nicht zuletzt hatte die Soko „Club“ zuvor in der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY…“ bundesweit um Mithilfe von Zeugen gebeten. (dpa/lby)