Weil sich seine Ehefrau scheiden lassen wollte, soll ein Mann in der Oberpfalz grausame Morde geplant haben. Schließlich soll der Ehemann heißes Öl über seine Ex-Partnerin gekippt haben. Vor dem Richter bleibt er schweigsam.
Weil er seine Noch-Ehefrau mit heißem Öl überschüttet haben soll, muss sich seit Freitag ein 33-Jähriger wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht in Regensburg verantworten. Wie eine Sprecherin des Gerichts berichtete, äußerte sich der Angeklagte in dem Verfahren zunächst nicht zu den Vorwürfen.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sich der Mann wegen der geplanten Scheidung bei seiner Ex-Partnerin rächen wollte. Das Paar, das zwei kleine Kinder hatte, lebte getrennt. Die Frau soll bereits einen neuen Freund gehabt haben.
Der Angeklagte hatte nach Angaben der Ermittler die Frau im Mai 2023 in seiner Wohnung in Regenstauf (Landkreis Regensburg) erwartet, wohin sie die beiden Kinder wegen des Umgangsrechts bringen wollte. Der Mann soll mehr als drei Liter Öl für den Anschlag erhitzt haben. Mit dem Topf und dem mehr als 80 Grad heißen Öl soll er dann im Treppenhaus auf das Opfer zugelaufen sein. Aus kurzer Entfernung soll er der Frau die heiße Flüssigkeit über Gesicht, Nacken und Oberkörper geschüttet haben.
Die Frau wurde bei der Tat schwer verletzt und musste in einer Spezialklinik behandelt werden. Sie wurde ins künstliche Koma versetzt und wochenlang behandelt. Auch in Zukunft wird die Frau wohl weitere Operationen wegen der Folgen des Angriffs machen lassen müssen, sie wird laut Anklage entstellende Narben im Gesicht behalten.
Auch die beiden Kinder wurden durch Öl-Spritzer verletzt. Wenige Tage vor dem Anschlag soll der Angeklagte versucht haben, einen Bekannten damit zu beauftragen, seiner Ehefrau Säure ins Gesicht zu schütten. Dafür soll der Angeklagte 10 000 Euro geboten haben, der Zeuge lehnte jedoch ab.
Der Mann ist daher nicht nur wegen versuchten Mordes und Körperverletzungsdelikten angeklagt, es wird ihm auch Versuch der Beteiligung an einem Mord vorgeworfen. Für den Prozess sind noch zehn weitere Verhandlungstage angesetzt. Im März soll das Urteil verkündet werden. (dpa/lby)