Weil er einen Syrer von der Steinernen Brücke in Regensburg gestoßen haben soll, wird einem 29 Jahre alten Deutschen nun der Prozess gemacht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchten Mord sowie eine „ausländerfeindliche Gesinnung“ vor und stuft ihn als allgemeingefährlich ein. Der Mann sei aufgrund einer psychischen Erkrankung schuldunfähig, so die Behörde. Das Verfahren vor dem Landgericht Regensburg beginnt nach Angaben vom Mittwoch am 6. Juni.
Das 20 Jahre alte Opfer war bei dem Vorfall im Oktober 2023 fast sieben Meter tief gestürzt, auf Stein aufgeschlagen und schwer verletzt worden. Die beiden Männer kannten sich nicht.Der Syrer hatte auf der Brüstung der Steinernen Brücke gesessen und telefoniert, als der Beschuldigte ihn völlig überraschend in die Tiefe gestoßen haben soll. Die Staatsanwaltschaft geht von Heimtücke und niedrigen Beweggründen aus.
Nach der Tat soll der Angreifer unbeeindruckt über die Brücke flaniert sein und einem Polizeibeamten in Zivil gegenüber den Hitlergruß gezeigt haben. Bei den Ermittlungen seien in den Handydaten des Beschuldigten Hinweise auf nationalsozialistisches Gedankengut gefunden worden. (dpa/lby)