Nach der mutmaßlichen Tötung einer Zehnjährigen in einer Kinderhilfe-Einrichtung in Oberfranken konzentrieren sich die Ermittler allein auf die Einrichtung. Das bedeute, auf die Angestellten und die dort untergebrachten Kinder und Jugendlichen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hof am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Einen konkreten Verdacht gegen eine Person gebe es derzeit nicht. Bei der Einrichtung handele es sich um das Kinder- und Jugendhilfezentrum St. Josef in Wunsiedel.
Die Zehnjährige war am Dienstagmorgen von Angestellten der Einrichtung leblos in einem Zimmer gefunden worden. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod des Mädchens feststellen. Eine angeordnete Obduktion des Leichnams des Mädchens ist nach Angaben des Sprechers der Staatsanwaltschaft mittlerweile abgeschlossen. Das Ergebnis liege aber noch nicht vollständig vor. Erste Erkenntnisse deuten demnach auf ein Fremdverschulden hin. Laut Informationen der dpa stehen zwei Jungen im Alter von 11 Jahren und ein 16-Jähriger im Fokus der Ermittler. Konkrete Hinweise auf eine Tatbeteiligung gebe es aber nicht.
Wie viele Kinder und Jugendliche derzeit in der Einrichtung untergebracht sind, konnte der Sprecher nicht sagen. Aufgrund der Ferienzeit – derzeit sind Osterferien in Bayern – sei die Einrichtung nicht voll belegt. Die Kinder und Jugendlichen würden derzeit von entsprechend ausgebildeten Kräften betreut. Die Behörden hätten den Fall erst am Mittwoch bekannt gemacht, um am Dienstag zunächst umfangreich Spuren sichern und Zeugen befragen zu können, sagte der Sprecher. (dpa/lby)