Fast 30 Prozent der Menschen in Bayern versäumen die regelmäßigen Kontrollen beim Zahnarzt. Das geht aus dem Zahnreport 2023 der Barmer-Krankenkasse hervor. „Das ganze System ist darauf eingelegt, einmal im Jahr zum Zahnarzt zu gehen“, sagte Landesgeschäftsführer Alfred Kindshofer der Deutschen Presse-Agentur in München.
In den Zahnreport sind die Daten von bayernweit rund 1,1 Millionen Versicherten eingeflossen, bundesweit sind es knapp neun Millionen Menschen. Die Analyse bezieht sich auf Zahlen aus dem Jahr 2021.
Vor allem bei Babys und Kleinkindern sieht die Barmer Nachholbedarf. Dem Report zufolge nutzten nur 40,5 Prozent der unter Vierjährigen 2021 das Angebot der Prophylaxe, bei der Eltern und Kinder auch Tipps zur richtigen Mundhygiene erhalten. Bundesweit waren es demnach sogar nur 35,8 Prozent.
Spätestens wenn bei Babys die ersten Milchzähne durchbrächen, sei ein Zahnarztbesuch wichtig, heißt es in der Untersuchung. Allerdings sehen die Experten auch Verbesserungen. 2013 wurde die Prophylaxe nur von 20 Prozent der versicherten Kleinkinder in Anspruch genommen.
Die Folge des laxen Umgangs: Nur 61,2 Prozent der Erstklässlerinnen und Erstklässler haben Kindshofer zufolge naturgesunde Milchzähne ohne Karies. Er bedauert, dass die Zahngesundheit oft mit dem sozialen Status der Eltern zusammenhänge. Helfen könnten etwa Reihenuntersuchungen, wie sie früher an Schulen üblich waren. Kindshofer forderte in diesem Zusammenhang, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Zahnärzten, Krankenkassen, Gynäkologen, Kinderärzten und Geburtsstationen zu verbessern.
Bei den 5- bis 14-Jährigen ließen sich dem Report zufolge in Bayern rund 75 Prozent auf die Zähne schauen, bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 15 und 19 waren es dagegen nur 64,3 Prozent. (dpa)