Es ist wenig verwunderlich: Die Corona-Reisebeschränkungen sind nahezu überall gefallen, die Menschen sehnen sich nach Urlaub. Entsprechend viel Reiseverkehr wird es zu Beginn der Pfingstferien geben. Das kostet Urlauber Zeit – nicht nur auf den Straßen.
Mit dem Beginn der Pfingstferien erwartet der Verkehrsclub ADAC zahlreiche Staus vor allem auch auf Bayerns Straßen. Die Reisewelle werde wohl wieder so stark wie vor der Corona-Pandemie, sagte ADAC-Verkehrsexperte Alexander Kreipl am Dienstag in München. Vor allem Ziele im Süden wie Italien oder Kroatien seien beliebt, was besonders zu Belastungen auf den Autobahnen um München und in Südbayern führen werde. Hinzu kämen voraussichtlich verstopfte Straßen in beliebten Ausflugsgebieten. Die Flughäfen wiederum warnten vor langen Schlangen an den Abfertigungsschaltern.
„Viele werden am Freitag gleich nach Schulende Richtung Süden starten und für Behinderungen sorgen“, prognostizierte Kreipl. Am Samstag folge dann eine zweite Welle, bevor am Pfingstmontag diejenigen zurückfahren, die nur das lange Wochenende zur Verfügung haben. Auch am Mittwoch vor Fronleichnam soll es voll werden, bevor zum Ende der bayerischen Pfingstferien die große Rückreisewelle am 18. und 19. Juni rollt.
In Bayern werden neben den Fernstraßen im Großraum München voraussichtlich die Autobahn 3 Regensburg – Passau, die A7 Ulm – Füssen und die A8 Ulm – München – Salzburg besonders voll werden. Auch auf der A9 Nürnberg – München, der A93 vom Inntaldreieck nach Kufstein und auf der A95 und der B2 von München nach Garmisch-Partenkirchen erwarten die Experten viele Staus.
Das gleiche gilt für die Brennerautobahn und die Tauernautobahn in Österreich, wo Baustellen für Behinderungen sorgen. Zudem dehnt Tirol seine Abfahrtssperren aus, so dass der Transitverkehr schon am Pfingstwochenende und am letzten Ferienwochenende bei Stau nicht mehr von den dortigen Autobahnen abfahren darf. Auch hat Tirol innerhalb der bayerischen Pfingstferien neun Tage mit Lkw-Blockabfertigung auf der Inntalautobahn angekündigt, was regelmäßig lange Staus auf der A93 und sogar auf der A8 bis ins Münchner Umland zur Folge hat.
Neben Autofahrern müssen sich auch Flugreisende auf großen Andrang einstellen. Der Flughafen München etwa erwartet eine der stärksten Reisewellen des Jahres. Zwischen dem 3. und dem 19. Juni seien bislang knapp 15.000 Flüge geplant – das sind dreimal so viele Starts und Landungen wie in den Pfingstferien des vergangenen Jahres und fast wieder drei Viertel so viele wie im Vorkrisenjahr 2019. Passagiere sollten deshalb einen ausreichenden Zeitpuffer einplanen und circa zweieinhalb Stunden vor Abflug im Terminal sein, hieß es.
Der Flughafen Nürnberg empfiehlt zwei Stunden; dort werden in den Ferien voraussichtlich 1800 Flüge angeboten. „Wir haben in den Ferien mit rund 240.000 Passagieren fast so viele Passagiere wie im gesamten Monat April“, verdeutlichte ein Sprecher den Ansturm. (dpa)