„Suche: Kinderzimmer mit Vollpension in Familien – WG mit netten Eltern.“ – So, oder so ähnlich könnte eine Anzeige Aussehen, mit der ein Kind ein neues Zuhause sucht. Und das sind auch im Fichtelgebirge gar nicht so wenige. Insgesamt leben im Landkreis Wunsiedel i. F. derzeit 89 Pflegekinder und – jugendliche in Pflegefamilien. Die Zahl der Kinder und Jugendlichen ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen.
„Pflegekinder“ sind keine pflegebedürftigen Kinder oder Jugendlichen, sondern Kinder oder Jugendliche, für die aus verschiedensten Gründen – oft vorübergehend – ein Platz in einer anderen Familie als ihrer eigenen Familie gesucht werden muss. Denn immer öfter fallen Eltern aus verschiedensten Gründen als Erziehungspersonen für einige Zeit aus. Dann versucht das Kreisjugendamt Wunsiedel vorrangig, die betroffenen Kinder in einer geeigneten Pflegefamilie unterzubringen. Pflegefamilien helfen somit, einen Heimaufenthalt für das betroffene Kind zu vermeiden.
Das Kreisjugendamt sucht deshalb Paare bzw. Personen, die bereit sind, ihre Familie für ein fremdes Kind zu öffnen und dieses als Pflegekind eine Zeit lang – in manchen Fällen auch dauerhaft – in ihrer Familie aufzunehmen. Pflegefamilien können Familien mit Kindern, Alleinstehende, Patchworkfamilien oder gleichgeschlechtliche Paare sein. Kann ein Kind in eine Pflegefamilie aufgenommen werden, wird die Pflegefamilie für die gesamte Dauer des Pflegeverhältnisses von den Fachkräften des Pflegekinderdienstes des Jugendamtes begleitet und unterstützt. Die Pflegefamilien erhalten vom Kreisjugendamt für die Betreuung des Pflegekindes ein monatliches Pflegegeld. Außerdem werden den Pflegeeltern Fortbildungen angeboten, sowie Supervision.
Pflegekinder sind keine Adoptivkinder. In den meisten Fällen ist Ziel der Hilfe die Rückführung der Kinder zu den leiblichen Eltern. Während der Zeit der Unterbringung in einer Pflegefamilie finden in der Regel Kontakte und Umgänge zwischen den leiblichen Eltern und den Kindern statt, um die Beziehung aufrecht zu erhalten und zu fördern. In einigen Fällen kann sich aus der vorübergehenden Unterbringung der Kinder auch ein Dauerpflegeverhältnis entwickeln; d. h. die Kinder können auch bis zur Volljährigkeit in ihrer Pflegefamilie bleiben – in Ausnahmefällen auch bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres.
Wenn Sie Freude und Erfahrung im Umgang mit Kindern haben, belastbar sind, bereit sind, mit den leiblichen Eltern und dem Jugendamt zusammen zu arbeiten, einfühlsam, offen und tolerant sind, vereinbaren Sie doch ein unverbindliches Informationsgespräch mit den Fachkräften des Pflegekinderdienstes! Wir suchen einen „Platz mit Wärme“ für diese Kinder und Jugendlichen. Ein Pflegekind aufzunehmen ist eine schöne Aufgabe, aber auch eine Herausforderung für die Pflegeeltern. Es muss versorgt, betreut, beschützt und gefördert werden. Die Pflegefamilie muss sich auf das neue Familienmitglied einstellen und dies hat ggf. Auswirkungen auf die gesamte Familie.
Der Anerkennung als Pflegefamilie gehen ein Eignungsüberprüfungsverfahren und ein dreitägiges Seminar voraus. Das Seminar gibt Tipps für den Alltag, pädagogische Ratschläge, rechtliche Hinweise und Hilfestellungen beim Umgang mit den leiblichen Eltern. Interessenten sollten über ausreichend Wohnraum verfügen und finanziell abgesichert sein. Vorstrafen, Suchterkrankungen und psychische Erkrankungen sind Ausschlussgründe für die Eignung als Pflegefamilie. Des Weiteren muss die Bereitschaft bestehen, mit dem Jugendamt zu kooperieren und zum Wohle der Kinder einen gemeinsamen Weg zu gehen
Bei Interesse wenden Sie sich gerne unverbindlich an die Fachkräfte des Pflegekinderdienstes des Kreisjugendamtes Wunsiedel:
Heike Burger, Diplom-Sozialpädagogin (FH), Telefon 09232 80-321
Doris Fröhlich, Diplom-Sozialpädagogin (FH), Telefon 09232 80-312
Jasmin Köstler, Sozialpädagogin B.A. (FH) Telefon 09232 80-317
Melanie Reuß, Diplom-Sozialpädagogin (FH) Telefon 09232 80-347