Zur Weltflucht ins Kino angesichts all der dramatischen Entwicklungen auf dem Globus? So einfach machen es sich die Hofer Filmtage natürlich nicht.
Hof ganz im Norden Frankens wird alljährlich Ende Oktober zu einem der wichtigsten Treffpunkte der deutschen Filmbranche – und in einer krisenhaften Zeit wollen die Hofer Filmtage in diesem Jahr das Kino als Ort der Emotion und des Zusammenkommens feiern. Kino sei „gerade jetzt“ wichtiger denn je, sagte der Festivalleiter Thorsten Schaumann vor dem Start der Veranstaltung. „Was wir hier erleben, erleben wir gemeinsam. Wir sehen, dass wir eine Gemeinschaft bilden.“
Eröffnet wird die 57. Ausgabe der Filmtage am Dienstag (24. Oktober) mit dem Film „15 Jahre“ von Chris Kraus – es ist die Fortsetzung von „Vier Minuten“. Dieser Film feierte 2006 Premiere in Hof. Und darum geht es: Die Pianistin Jenny (Hannah Herzsprung) sitzt 15 Jahre im Gefängnis wegen eines Mordes, den sie nie begangen hat. Als sie freikommt, erfährt sie, dass ihre Jugendliebe, die für die Haft verantwortlich ist, ein gefeierter Star geworden ist. Das Bedürfnis nach Rache wächst. Zu sehen sind in dem Film unter anderem Hannah Herzsprung, Hassan Akkouch, Albrecht Schuch, Adele Neuhauser und Stefanie Reinsperger.
Es folgen bis zum 29. Oktober zahlreiche weitere Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme von nationalen und internationalen Regisseurinnen und Regisseuren. Traditionell zum Hofer Programm gehört auch eine Retrospektive. Sie ist diesmal Maria Schrader gewidmet. Die Festivalfilme gibt es nicht nur in den Hofer Kinos zu sehen, sondern auch auf einer Streaming-Plattform deutschlandweit. (dpa/lby)