«A Great Place to Call Home» ist ein ungewöhnlicher und liebevoller Film mit einem tollen Hauptdarsteller. Ben Kingsley spielt einen kauzigen alten Witwer – dessen Leben von einem Alien auf den Kopf gestellt wird.
Oscar-Preisträger Ben Kingsley («Gandhi») ist in seiner neuen Kinorolle auf den ersten Blick kaum wiederzuerkennen. In «A Great Place to Call Home» trägt der 80-jährige Brite eine dichte, grau-wellige Perücke und eine große, altmodische Pilotenbrille. In dem Film von Marc Turtletaub spielt er einen etwas kauzigen Rentner, der nach einem außerirdischen Erlebnis mit zwei älteren Frauen aus der Nachbarschaft eine Schicksalsgemeinschaft bildet.
Sir Ben Kingsley ist ein sagenhafter Schauspieler, der in «A Great Place to Call Home» ganz neue Facetten zeigen kann. Er spielt einen störrischen, aber auf eine Art liebevollen Witwer namens Milton, der seinen Lebensabend alleine in einer Kleinstadt in Pennsylvania verbringt.
Die Genre-Mischung dieses Films ist ungewöhnlich. Denn das Leben von Milton und ein paar anderen Stadtbewohnern wird im Laufe des Films von einem Alien aufgemischt. Elemente von Science-Fiction, Sozialdrama und Komödie kommen zusammen. Wer Fan von Kingsley ist, sich für Themen wie demografischer Wandel oder Einsamkeit im Alter interessiert – oder einfach Lust auf einen putzigen und etwas skurrilen Film hat, wird seine Freude an «A Great Place to Call Home» haben.
Die Geschichte beginnt mit dem Alltag von Milton, der viel alleine ist und langsam etwas verwirrt wird, weswegen seine Tochter sich Sorgen macht. Zu seinen Ritualen gehört ein wöchentliches Gemeindetreffen, bei dem er immer wieder die gleichen Vorschläge macht. Der Slogan der Stadt müsse geändert werden, fordert er. Beim aktuellen Slogan «A Great Place to Call Home» könnte man schließlich denken, es handele sich bei ihrer Stadt um einen guten Ort, um von dort aus zu Hause anzurufen. Der Stadtrat ignoriert seine Vorschläge. Zwei weiteren Bewohnerinnen geht es ähnlich: Die zwei älteren Frauen Joyce (Jane Curtin) und Sandy (Harriet Harris) stoßen mit ihren Vorschlägen beim Stadtrat ebenfalls auf taube Ohren.
Eines Nachts kracht ein Ufo in Miltons Garten. Seine größte Sorge ist erstmal, dass der Crash seine liebevoll gepflegten Azaleen-Beete zerstört. Dann entdeckt er ein Alien. Und lässt es in seiner stoischen Art erstmal da sein, gibt ihm irgendwann eine Decke und Apfelschnitze.
Niemand glaubt Milton, dass tatsächlich ein Ufo in seinem Garten gelandet ist. Bis auf Joyce und Sandy. Die drei schließen sich zur Bewältigung der Lage zusammen, was zu allerhand lustigen Situationen führt.
«Auf einer thematischen Ebene geht es um den Wert, seine letzten Jahre voll auszukosten, auch wenn die eigenen Fähigkeiten nachlassen», teilte Regisseur Turtletaub in einem Statement zum Film mit. «Wie wir in dieser Phase des Lebens einen Sinn finden können, wird selten in Filmen thematisiert.» (dpa)