Der gewaltsame Tod einer jungen Frau nach einem Clubbesuch hält die Polizei im oberbayerischen Landreis Rosenheim in Atem. Eine Soko ermittelt auf Hochtouren.
Sie hatte mit Hunderten anderen Gästen in einem Club gefeiert – Stunden später war sie tot: Eine junge Frau aus dem oberbayerischen Landkreis Rosenheim ist Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Die 23-Jährige aus Aschau im Chiemgau habe am Sonntagabend einen örtlichen Musikclub besucht und sei danach gewaltsam ums Leben gekommen, berichtete das Polizeipräsidium Oberbayern Süd am Dienstag.
Rechtsmediziner hätten bei ihren Untersuchungen eindeutige Spuren festgestellt, die auf eine äußere Gewalteinwirkung schließen ließen und somit ein Tötungsdelikt belegten. Einzelheiten dazu nannte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. Bei der Kriminalpolizeiinspektion Rosenheim wurde die Sonderkommission „Club“ eingerichtet. Rund 40 Ermittlerinnen und Ermittler führen unter Leitung der Staatsanwaltschaft die Untersuchungen.
Die Frau habe gegen 02.30 Uhr am frühen Montagmorgen den Club namens Eiskeller verlassen. „Das konnten wir bereits rekonstruieren“, sagte Polizeisprecher Stefan Sonntag. Ein Passant hatte die Leiche der Frau nachmittags gegen 14.30 Uhr flussabwärts in der Prien entdeckt und die Behörden verständigt. Der Fundort im Priener Ortsteil Kaltenbach ist etwa zehn Kilometer von dem Club in Aschau entfernt.
„Wo sie zu Tode, wie sie zu Tode kam, und vor allem durch wen sie zu Tode kam – das sind die Fragen, die wir jetzt klären müssen“, sagte Sonntag weiter. „Wir stehen ganz am Anfang.“
Den Club hätten auch mehrere Bekannte der Frau besucht. Man setze nun auch auf Beobachtungen der Clubgäste. „Wir suchen jetzt gerade Zeugen, die vielleicht gesehen haben: Ist sie in die oder die Richtung gegangen?“ Eine offene Frage ist laut Polizei auch, ob die 23-Jährige in Begleitung war.
Mehrere Menschen seien bereits vernommen worden. Es stünden aber zahlreiche weitere Vernehmungen bevor. In dem Club hätten an dem Abend mehrere Hundert Menschen gefeiert.
Am Dienstagnachmittag suchte ein Großaufgebot der Polizei im Umkreis von Aschau im Chiemgau nach Spuren. Unter anderem fehlten noch immer die schwarze Umhängetasche und die schwarze Lederjacke der Frau. Mehr als 100 Polizeibeamte waren im Einsatz. Auch Diensthunde waren den Angaben zufolge zeitweise beteiligt.
Die Polizei rief Zeugen auf, sich zu melden und richtete ein Hinweistelefon ein. (dpa/lby)