Israel ruft Anwohner mehrerer Gaza-Gebiete zur Flucht auf

Die Kämpfe im Gazastreifen dauern an. Laut israelischer Armee hat die Hamas terroristische Infrastruktur in einem Gebiet eingerichtet, das als humanitäre Zone ausgewiesen ist. Diese schrumpft nun.

Die israelische Armee hat die Anwohner im Norden von Chan Junis sowie im Osten von Deir al-Balah im Gazastreifen vor einem neuen Militäreinsatz zur Flucht aufgerufen. Sie sollten sich in eine humanitäre Zone begeben, deren Grenzen neu gezogen worden seien, teilte die Armee den Menschen mit Hilfe von Flugblättern, per SMS, Telefonanrufen sowie per Medienberichten in arabischer Sprache mit. „Die Terrororganisation Hamas hat in einem als humanitäre Zone ausgewiesenen Gebiet eine terroristische Infrastruktur errichtet“, hieß es von der Armee zur Begründung.

Aus der Gegend würden etwa Raketen Richtung Israel abgefeuert. „In diesem Gebiet zu bleiben, ist gefährlich geworden.“ Die Armee werde dort gegen die Hamas vorgehen. Ziel der Warnungen sei es, Zivilisten zu schützen, hieß es in einer Mitteilung des Militärs.

Chan Junis liegt im südlichen Gazastreifen, Deir al-Balah im Zentrum des Gebiets. Die humanitäre Zone, die sich zwischen beiden Orten im Westen des Gazastreifens erstreckt, werde derzeit angepasst, teilte das Militär weiter mit. Auf einer Karte der Armee ist zu sehen, dass das Gebiet verkleinert wird und mehrere Viertel nicht mehr Teil der Zone sind.

Am Donnerstag waren Armeeangaben zufolge Raketen aus Chan Junis Richtung Israel abgefeuert worden.

Laut israelischer Armee gehen die Kämpfe im Gazastreifen derzeit weiter. Die Luftwaffe habe am Donnerstag mehr als 30 Ziele, darunter etwa Militäranlagen, in dem Küstengebiet angegriffen.

Auslöser des Kriegs war das Massaker, das Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübten. Die hohe Zahl ziviler Opfer und die humanitäre Katastrophe für die palästinensische Zivilbevölkerung haben international scharfe Kritik am Vorgehen Israels ausgelöst. (dpa)