Zum 80. Jahrestag der Ermordung Dietrich Bonhoeffers im KZ Flossenbürg erinnert die Evangelische Kirche in Bayern an den Widerstandskämpfer und Theologen.
Am 9. April 1945 ist der Theologe Dietrich Bonhoeffer im Konzentrationslager Flossenbürg ermordet worden. Die Evangelisch-lutherische Kirche in Bayern lädt anlässlich des 80. Jahrestages des Todes Bonhoeffers zu einer Veranstaltungswoche ein. Unter dem Motto «grenzenlos hoffen» gibt es in Flossenbürg in der Oberpfalz zwischen dem 3. und 10. April Vorträge, ein Jugendtreffen, Musik und einen Gedenkgottesdienst.
Wie unerschütterlich Bonhoeffer seinen eigenen Überzeugungen gefolgt sei und dies mit dem eigenen Leben bezahlt habe, sei unfassbar, sagte Regionalbischof Klaus Stiegler. Im Mittelpunkt des Gedenkens soll die Frage nach der Bedeutung Bonhoeffers für die Gegenwart stehen.
«Wem gehört Bonhoeffer?»
Die Diskussion «Wem gehört Bonhoeffer?» befasst sich mit der Vereinnahmung des Theologen durch nationalistische und rechtsextreme Gruppen, wie Udo Hahn, Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing, erläuterte. Das Wirken Bonhoeffers werde heute teilweise ins Gegenteil verkehrt. Sein Widerstand gegen die Diktatur werde zum Widerstand gegen Demokratie instrumentalisiert. Hahn sprach von einer «völligen Verzerrung». An der Veranstaltung nimmt auch der ehemalige Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm teil.
Jugendliche unter anderem aus Deutschland, Schweden, Ungarn und Tschechien kommen zu einem dreitägigen Treffen zusammen. Für junge Menschen sei es wichtig zu erfahren, welche Bedeutung der Glaube heute etwa bei der Werteorientierung haben kann, sagte Benjamin Greim von der Evangelischen Jugend in Bayern. Hier könne Bonhoeffer ein Vorbild sein.
Am 6. April zelebriert Landesbischof Christian Kopp einen Gedenkgottesdienst, der im Bayerischen Fernsehen übertragen werden soll. Am 9. April findet ein Gedenkakt in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg für Dietrich Bonhoeffer und weitere Widerstandskämpfer statt. (dpa/lby)