Die Filialschließungen beim Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof treffen in Bayern zehn Häuser. Das geht aus einer Liste mit Schließungen hervor, die das Unternehmen am Montag verbreitete. Zum 30. Juni ist demnach in den Häusern Coburg, Erlangen, München Bahnhof, Nürnberg Königstraße und Nürnberg-Langwasser sowie Regensburg Neupfarrplatz Schluss. In der zweiten Schließungswelle zum 31. Januar trifft es Häuser in Bayreuth, Kempten, Rosenheim und Schweinfurt.
Erhalten bleiben zwölf Betriebe im Freistaat: Aschaffenburg, Augsburg, Bamberg, Landshut, Memmingen, vier Häuser in München, Nürnberg Lorenzkirche, Regensburg und Würzburg.
Der Konzern hatte Ende Oktober zum zweiten Mal innerhalb von weniger als drei Jahren Rettung in einem Schutzschirm-Insolvenzverfahren suchen müssen. Als Grund nennt das Unternehmen eine Mischung aus Corona-Krise, Ukraine-Krieg, Inflation und nachlassender Konsumfreude. Bundesweit sollen 52 Filialen schließen. 77 bleiben erhalten. Von den Schließungen sind nach Unternehmensangaben 4000 Mitarbeiter betroffen. Zudem fallen in der Zentrale und bei Servicefunktionen 300 Jobs weg. Für die betroffenen Mitarbeiter soll es eine Transfergesellschaft geben.
Es ist der zweite Versuch, den Handelsriesen durch ein Schutzschirmverfahren wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Ein erster Anlauf, der 2020 während des ersten Corona-Lockdowns gestartet worden war, hatte dem Unternehmen trotz der Schließung von rund 40 Filialen, dem Abbau von etwa 4000 Stellen und der Streichung von mehr als zwei Milliarden Euro an Schulden nur vorübergehende Entlastung gebracht. (dpa/lby)