In den 1990er Jahren hatten Autodiebe Hochkonjunktur. Mittlerweile laufen die kriminellen Geschäfte sehr schlecht – und am schlechtesten in Süddeutschland.
In Bayern und Baden-Württemberg werden bundesweit die wenigsten Autos gestohlen. Im vergangenen Jahren entwendeten Autodiebe im Freistaat lediglich 421 Fahrzeuge, in Baden-Württemberg waren es 413, wie der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft am Montag in Berlin mitteilte. Im statistischen Schnitt wird damit in beiden Bundesländern nur jedes zehntausendste Fahrzeug gestohlen, die entsprechende Quote liegt bei 0,1 von 1000 Pkw.
Spitzenreiter ist Berlin, wo die Diebstahlquote mit 2,2 von 1000 Fahrzeugen mehr als zwanzig Mal so hoch war. Doch insgesamt sank die Zahl der bundesweit gestohlenen Autos im vergangenen Jahr auf ein Rekordtief von weniger als 10.000 Fahrzeugen. „Autodiebe haben bundesweit genau 9805 Pkw geklaut, rund acht Prozent weniger als 2020“, erklärte am Montag Jörg Asmussen, der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin.
Besonders eklatant ist der Rückgang im Vergleich zu den Jahren nach der Wiedervereinigung: In den 1990ern waren in manchen Jahren mehr als 100.000 Fahrzeuge gestohlen worden. Die vom GDV veröffentlichte Zeitreihe reicht bis 1991 zurück.
Der Versicherungsverband führte den Rückgang auf mehrere Faktoren zurück: Bessere Diebstahlsicherung in den Autos, bessere Strafverfolgung und die Überwachung der Grenzen. Das bezieht sich darauf, dass organisierte Diebesbanden gestohlene Fahrzeuge in der Regel außer Landes schaffen, häufig nach Osteuropa. (dpa/lby)