Die Flucht eines mutmaßlichen Geiselnehmers aus Heidelberg ist von der Polizei in Tschechien beendet worden. Beamte nahmen den Tatverdächtigen in Rozvadov kurz hinter der bayerisch-tschechischen Grenze fest und befreiten das Opfer, wie ein Behördensprecher am Mittwoch sagte. Dem 30 Jahre alten Mann werden unter anderem Geiselnahme und versuchter Mord vorgeworfen. Er sitzt den Angaben nach in Tschechien in Untersuchungshaft und soll ausgeliefert werden.
Den Ermittlungen nach stieß der Tatverdächtige seine fünf Jahre jüngere Ex-Freundin am 13. Mai in Heidelberg unter Todesandrohungen in sein Auto und nahm sie als Geisel. Der neue Freund der Frau sei bei dem Vorfall ein Stück weit vom Auto mitgeschleift und dadurch verletzt worden. Zudem sei der Mann auf einen Bekannten des neuen Freundes, der das Auto habe aufhalten wollen, zugefahren. Der Bekannte habe sich durch einen Sprung zur Seite gerettet.
Weil der Tatverdächtige ersten Erkenntnissen zufolge nach Tschechien geflüchtet sein sollte, übernahm das Gemeinsame Zentrum der deutsch-tschechischen Polizei- und Zollzusammenarbeit in Schwandorf die Koordinierung. Am 14. Mai wurde der 30-Jährige in einem Hotel in Rozvadov gefasst. Er sei dort mit der Frau als Urlauber eingecheckt und habe die Frau in einem Zimmer bewacht, sagte der Sprecher. Die 25-Jährige sei verängstigt und eingeschüchtert, jedoch physisch unverletzt gewesen. (dpa/lby)