Mord verjährt nicht – und so werden Altfälle immer mal wieder aufgerollt. 25 Jahre nach dem ungeklärten Tod eines türkischen Gastwirts kommt im Frühjahr Bewegung in den Fall. Nun steht die Anklage.
Mehr als 25 Jahre nach der Tötung eines Gastwirts in Würzburg klagt die Staatsanwaltschaft zwei Männer wegen Mordes an. Der 49-Jährige und sein Vater sollen den 55-Jährigen erschossen haben, um einer Geldforderung Nachdruck zu verleihen.
Wie die Behörde mitteilte, soll das Opfer als Bürge für eine Forderung von wenigstens 50.000 D-Mark fungiert haben. Nach der Tötung des Mannes soll der eigentliche Schuldner über Jahre hinweg die Forderung beglichen haben, nachdem er zunächst nichts zurückgezahlt haben soll. Zunächst hatte die «Main-Post» über die Anklage berichtet.
Tatwaffe ist weiter verschwunden
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die angeklagten Türken aus niedrigen Beweggründen und aus Heimtücke handelten. Sie sitzen seit März in Untersuchungshaft. Das Landgericht muss nun über eine Zulassung der Anklage entscheiden. Die Angeklagten bestreiten laut Staatsanwaltschaft die Tat. Die Tatwaffe ist bis heute verschwunden.
Das Opfer, ein türkischer Gastwirt, war am 5. Januar 1999 durch mehrere Schüsse getötet worden. Seither gab es zwar Verdächtige in dem Fall, es konnte aber kein Täter überführt werden.
Neue Ermittlungen
Der maskierte Täter trug nach damaligen Ermittlerangaben schwarze Kleidung und war nach der Tat zu Fuß geflüchtet.
Im Frühjahr hatte die Polizei aufgrund neuer Hinweise wieder ermittelt und den 49-Jährigen und den 66-Jährigen – beide wohnhaft in Unterfranken – festgenommen. Zudem wurden verschiedene Wohn- und Geschäftsräume der Verdächtigen durchsucht. (dpa/lby)