Schau mal, da hoppelt der Osterhase! Auf einem Spaziergang kann man Kindern damit große Freude bereiten. Doch der Lebensraum für die beliebten Tiere schwindet. Dennoch haben Fachleute auch eine gute Nachricht, passend zum Osterfest.
Was wäre Ostern ohne Hasen? Umso besser, dass das vergangene Jahr für die Feldhasen in Bayern offenbar gut war. Im Frühjahr 2021 wurden im Freistaat im Schnitt rund 35,8 Tiere pro 100 Hektar gezählt. Momentan könnten es sogar noch etwas mehr sein, sagte eine Sprecherin des Bayerischen Jagdverbands (BJV) am Freitag in München. Genaue Zahlen gibt es noch nicht, bis Ende Juni wird noch gezählt. Doch die Freude ist nicht ungetrübt. Naturschützer klagen, dass Lebensräume und Futterquellen für die Feldhasen auch in Bayern schwinden. Zudem könnte der Wintereinbruch Anfang April schlecht für kleine Junghasen gewesen sein.
„Ein Hase muss sich nicht nur verstecken, er muss sich auch gesund ernähren können“, sagte Andreas von Lindeiner, Landesfachbeauftragter für Naturschutz im Landesbund für Vogelschutz (LBV). Dazu bräuchten sie Wegraine, breite Ackerränder, Hecken oder Feldgehölze und eine breite Auswahl an Wildkräutern, die sogenannten Hasenapotheke. Bedingungen, die vielerorts nicht ohne weiteres zu finden sind, die aber auch für andere Tierarten wie etwa Insekten wichtig seien.
Sorgen bereitet den Experten deshalb der Aufruf, wegen des Krieges in der Ukraine und einer befürchteten Lebensmittelknappheit mehr Ackerflächen zu nutzen, etwa um Weizen anzubauen. Wenn dafür jetzt verstärkt brachliegende Flächen unter den Pflug genommen würden, führe das definitiv zu einer Verengung des Lebensraumes für den Feldhasen, aber auch für andere Tiere wie Insekten, meinte von Lindeiner. Auch einen verstärkten Einsatz von Pestiziden hält er für möglich. Den Zugewinn durch Nutzung brachliegender Flächen hält er für gering, während der Verlust für die Natur ziemlich hoch sei.
Die Staatsregierung setzt auf Förderprogramme, um Wildtiere wie den Feldhasen zu unterstützen. Besonders wirksam seien etwa Blühflächen, Hecken, artenreiches Grünland oder Altgrasstreifen, teilte das Landwirtschaftsministerium mit. Informationen über Feldhasen bietet zudem das Wildtierportal Bayern. (dpa/lby)