Ein rätselhafter Fall beschäftigt in der Oberpfalz die Behörden. Eine Frau stirbt nach einem Restaurantbesuch. Nun gibt es erste Erkenntnisse.
Im Fall einer Frau, deren Tod möglicherweise mit einem Restaurantbesuch in der Oberpfalz zusammenhängt, liegen erste Untersuchungsergebnisse vor. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hatte Proben der Tortellini, die die Frau im Lokal gegessen hatte, untersucht.
In den verarbeiteten Tortellini sei das Bakterium Bacillus cereus nachgewiesen worden, teilte ein Sprecher des Landratsamts Schwandorf mit. Das ungekochte Produkt im Lokal sei ohne Befund gewesen. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.
Noch stünden die Ergebnisse der Untersuchungen aus, die die Lebensmittelbehörde des Herstellers vorgenommen habe, hieß es weiter. Mit dem Ergebnis rechne man Anfang nächster Woche.
Die Staatsanwaltschaft Amberg kommentierte die Ergebnisse aktuell nicht. Eine Bewertung von Teilermittlungsergebnissen sei immer spekulativ, hieß es.
Kripo ermittelt
Nach dem Tod der 46 Jahre alten Frau prüfe die Kripo Amberg gemeinsam mit dem Landratsamt einen möglichen Zusammenhang mit einem Restaurantbesuch einige Tage zuvor, teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz mit. Im Raum stehe eine mögliche fahrlässige Tötung.
Zudem laufe ein Verfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung mit mehreren Betroffenen. Hierbei gehe es um Fälle, bei denen Menschen im selben Lokal zum Essen gewesen seien und anschließend über körperliche Beschwerden geklagt hätten, teilte die Polizei weiter mit. Zum zeitlichen Rahmen machten die Ermittler keine Angaben.
Bacillus cereus könne durch Verschmutzung mit sporenhaltigen Erdbodenpartikeln oder Staub leicht auf Lebensmittel übertragen werden, heißt es beim Bundesinstitut für Risikobewertung in einem Info-Text über das Bakterium: «Durch übliche Hitzebehandlungen werden vegetative Zellen zwar abgetötet, Sporen können jedoch überleben.» Eine geringe Keimzahl stelle gewöhnlich kein gesundheitliches Risiko für den Verbraucher dar. Bei größeren Mengen könnten Magen-Darm-Beschwerden die Folge sein. (dpa/lby)