«Liebesgrüße aus der Lederhose» heißt einer der bekanntesten Spielfilme der bundesdeutschen Sexfilmwelle Ende der 1970er, Anfang der 80er Jahre. Der Titel kommt einem angesichts von «Der Vierer» unweigerlich in den Sinn. Auch hier geht’s krachledern zu. Man staunt, dass die Kunst, von Begehren und Verlangen zu erzählen, im deutschen Kino offensichtlich auf dem Stand von anno dunnemals hängen geblieben ist.
Julia Koschitz und Florian David Fitz haben vor zehn Jahren in der melancholischen Komödie «Hin und weg» gemeinsam gefunkelt. Dieses Mal bleiben sie als Hauptdarsteller-Duo blass. Die zwei mühen sich redlich, dem Paar Sophie und Paul, das sein Sexualleben mit einer Nacht zu viert aufpolieren möchte, Profil zu verleihen. Doch flache Dialoge torpedieren Esprit und Charme.
Friedrich Mücke überzeugt
Erfreulich: Friedrich Mücke («Wunderschön») im Part des Lukas. Als Freund des Hauses wird er unfreiwillig in die Kapriolen von Sophie und Paul verstrickt. Auch er muss Floskeln aufsagen. Aber mit sensibler Mimik entfacht er eine schöne Vieldeutigkeit. Mehr davon im Ganzen hätte dem Aufguss des hierzulande kaum bekannten spanischen Kinospielfilms «Amor en polvo» von 2019 gutgetan.
Die Story mündet in ein ärgerliches Finale: Die weibliche Hauptfigur guckt dumm aus der Wäsche und buhlt regelrecht darum, sich den Bedürfnissen des Mannes unterordnen zu dürfen. Damit wird allen Errungenschaften im Kampf um Gleichberechtigung der Geschlechter eine kräftige Abfuhr erteilt. (dpa)