Amphibien haben es angesichts der Klimaerwärmung nicht leicht. Viele von ihnen werden auch auf Straßen überfahren. Helferinnen und Helfer wollen wenigstens das verhindern.
An vielen Orten in Bayern stellen Ehrenamtliche und Behörden in diesen Tagen Schutzzäune für Kröten, Molche und andere Amphibien auf. Sobald die Temperaturen milder werden, machen sich diese auf den Weg zu ihren Paarungsgewässern. Das könne je nach Witterung schon ab Mitte Februar der Fall sein, sagte Andreas Zahn vom Bund Naturschutz (BN). Meist sei es Ende Februar, Anfang März so weit.
Zuerst wanderten die Frösche, sagte Zahn. „Kröten sind meist später dran.“ Auf ihrem Weg zu den Laichplätzen müssen die Amphibien oft Straßen überqueren, wo jedes Jahr Tausende Tiere den Tod finden. Das Landratsamt Kitzingen in Unterfranken ruft deshalb alle Autofahrerinnen und Autofahrer dazu auf, in der Nähe von Tümpeln, Teichen und anderen Gewässern Rücksicht zu nehmen und auf Krötenschilder zu achten.
Zweimal am Tag im Dienst der Kröten
Damit möglichst viele der geschützten Tiere überleben, bauen jedes Jahr Behörden und Naturschutzverbände Schutzzäune auf, zum Beispiel in Nürnberg am Dutzendteich. Diese müssten zweimal täglich kontrolliert werden, schreibt die BN-Kreisgruppe auf ihrer Homepage. Dafür sucht diese wie viele andere lokale Gruppen Freiwillige.
Die Amphibien fallen an den Zäunen nach Angaben vom Naturschutzbund Deutschland in Eimer und werden dann über die Straße getragen. Dabei erfassen die Ehrenamtlichen in der Regel auch die Zahl, die Art und das Geschlecht der Tiere. Diese Informationen geben den Naturschutzverbänden Hinweise darauf, wie sich der Bestand entwickelt.
Amphibien leiden unter trockenen Sommern
„Die meisten Arten zu denen ausreichend Daten vorliegen, nehmen weiter ab“, sagte Andreas Zahn mit Blick auf die Bestände in Bayern. „Zumindest beobachten wir das an den von uns betreuten Zäunen.“ Gründe dafür könnten die Klimaerwärmung, die Folge trockener Sommer vor einigen Jahren und die Umwelt der Laichgewässer sein.
„Wir hoffen, dass das letzte nasse Jahr den Amphibien etwas geholfen hat“, sagte Zahn. Doch das könnte nur eine kurze Unterbrechung eines negativen Trends sein, wenn die Klimaerwärmung weiter fortschreite. (dpa)