Ermittlern ist ein weiterer Schlag gegen eine Gruppe niederländischer Geldautomatensprenger gelungen, die in Deutschland mehrere Millionen Euro erbeutet haben soll.
Nachdem Ende Januar neun Mitglieder der Bande bei einer Razzia in den niederländischen Provinzen Utrecht und Limburg sowie in Belgien festgenommen worden waren, konnten mittlerweile drei weitere mit Haftbefehlen gesuchte Männer in den Niederlanden ausfindig gemacht werden, wie das Bayerische Landeskriminalamt am Mittwoch bekanntgab. Sie wurden zwischen Mitte Februar und Anfang April festgenommen.
Die Staatsanwaltschaft Bamberg wirft der Gruppe inzwischen mindestens 90 Straftaten vor, die in Bayern, Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen begangen wurden. Die Sachbearbeitung aller Fälle hat eine Ermittlungsgruppe des bayerischen Landeskriminalamtes übernommen.
Am 20. April wurden acht der Tatverdächtigen von Spezialkräften der bayerischen Polizei und der Bundespolizei von den Niederlanden nach Deutschland überführt. Hier wurde ihnen vom Ermittlungsrichter jeweils der Haftbefehl eröffnet und alle wurden in Justizvollzugsanstalten gebracht. Gegen die anderen Festgenommenen sei das justizielle Verfahren zur Auslieferung bereits angestoßen, hieß es.
Mehr als 200 Spuren wurden bisher ausgewertet. Durch die niederländischen Behörden seien etwa 1000 sichergestellte Asservate übergeben worden, darunter befanden sich den Angaben zufolge auch mehr als 40 Mobiltelefone. (dpa/lby)