Eigentlich steigen die Sterbezahlen in Bayern langfristig, weil die Bevölkerung altert. 2023 ging der Trend zum ersten Mal seit 2019 wieder in die andere Richtung.
In Bayern sind 2023 deutlich weniger Menschen gestorben als im Jahr zuvor. Vorläufigen Zahlen zufolge zählte das Landesamt für Statistik 146 161 Sterbefälle – 6256 weniger als im Vorjahr. Das war der stärkste Rückgang auf Jahressicht seit mindestens 50 Jahren.
Grundsätzlich steigen die Sterbefallzahlen in Bayern eigentlich langfristig, weil die Bevölkerung wächst und altert. Noch im letzten Jahrzehnt lag die Zahl im Durchschnitt unter 130.000 pro Jahr. Allerdings sorgen Ereignisse wie Hitzewellen oder Grippewellen immer wieder für Schwankungen in einzelnen Jahren.
Dass es jetzt so stark nach unten ging, dürfte auch daran liegen, dass die Vergleichszahlen des Jahres 2022 noch stark von Corona geprägt und nach oben verzerrt waren. Für 2023 gibt es vom Landesamt zwar noch keine Auswertung nach Todesursachen, im Jahr 2022 hatte Corona nach früheren Angaben der Behörde aber für rund 7600 Todesfälle gesorgt.
Rund zwei Drittel des aktuellen Rückgangs entfielen auf die Altersgruppe ab 80 Jahren, sie machte mit 89.460 allerdings auch deutlich mehr als die Hälfte der Todesfälle im Freistaat aus. Über das Jahr verteilt lag die Zahl der Todesfälle in zehn von zwölf Monaten niedriger als 2022. Ausnahmen waren der Januar und November. (dpa/lby)