Zum Jahreswechsel wird für viele Haushalte in Bayern der Strom teurer. Unter anderem in München, Nürnberg, Fürth, und Augsburg werden nach Angaben der kommunalen Unternehmen am 1. Januar 2023 die Preise steigen. Die sehr hohen Beschaffungspreise wirkten sich zunehmend auf die Kosten für Kundinnen und Kunden aus, hieß es von den Stadtwerken München (SWM).
In München legen die Energiepreise laut SWM um 122,7 Prozent zu: Die Jahreskosten für einen Haushalt mit zwei Personen steigen dann auf durchschnittlich 1675,67 Euro. Der Energiepreis verteuert sich im Schnitt von 24,97 Cent pro Kilowattstunde (kWh) auf 61,89 Cent pro kWh im neuen Jahr. Allerdings betonte SWM-Chef Florian Bieberbach: „Wir werden niemandem den Strom abstellen, der sich bei uns meldet und sich um eine konstruktive Lösung bemüht.“
In Nürnberg erhöht sich der Energiepreis beim meistgewählten Produkt nach Angaben des Netzbetreibers N-Ergie im Schnitt von 23,49 Cent auf 44,77 Cent pro kWh. Für einen Haushalt, der in diesem Tarif pro Jahr 3500 kWh verbrauche, beliefen sich so die monatlichen Mehrkosten auf rund 63 Euro. Um die Kosten abzufedern, empfiehlt der Betreiber seinen Kunden Energiesparen.
Beim Fürther Versorger Infra wurde betont, dass die Erhöhung je nach Tarif leicht variieren könne. Ein Drei-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 3000 kWh zahle im neuen Jahr etwa 140 Euro im Monat für Strom – vor dem Jahreswechsel kostete die gleiche Strommenge noch rund 73 Euro pro Monat.
Die Strompreise erhöhen sich für einen durchschnittlichen Haushalt in Augsburg, der jährlich rund 2400 kWh verbraucht, auf 1424 Euro im Jahr, wie ein Sprecher der Stadtwerke Augsburg (SWA) sagte. Im Jahr 2022 beliefen sich die Kosten bei gleichem Verbrauch noch auf rund 885 Euro. Sollten die geplanten Entlastungen sowie die Strompreisbremse wirksam werden, könnten diese Kosten bei sparsamen Haushalten auf rund 932 Euro pro Jahr sinken, hieß es weiter. Zurzeit seien aber viele Details noch spekulativ.
Die Strompreisbremse soll Haushalte und Unternehmen mit sehr hohen Strompreisen entlasten. Haushalte und kleinere Unternehmen erhalten 80 Prozent ihres bisherigen Stromverbrauchs zu einem garantierten Bruttopreis von 40 Cent pro Kilowattstunde. Unternehmen mit einem hohen Stromverbrauch sollen 70 Prozent ihres bisherigen Stromverbrauchs zu einem garantierten Netto-Arbeitspreis von 13 Cent pro Kilowattstunde bekommen. Die Bremse soll ab März gelten, dann es soll auch eine Auszahlung der Entlastungsbeträge für Januar und Februar geben. (dpa/lby)