Über 40 Jahre ist es nun her als in Amberg die 38-jährige Gertrud Kalweit im Stadtgraben vergewaltigt und ermordet wird. Seit rund zwei Jahren arbeiten Ermittler nun wieder an diesem „Cold Case“. Doch trotz intensivster Bemühungen konnte der Fall immer noch nicht aufgeklärt werden.
Dabei wurden über 600 Personen überprüft und viele Gerüchte und Vermutungen ausgeräumt. Weitere 63 neue Spuren haben die Ermittler identifiziert und abgearbeitet. Auch die bereits im Ruhestand befindlichen Kollegen taten ihr Möglichstes, um zur Klärung des Falles beizutragen. Zu einem Durchbruch hat es aber trotzdem nicht gereicht. Darum wenden sich die Beamten an die Öffentlichkeit.
Besonders die auffälligen Stichverletzungen des Opfers werfen bei den Ermittlern weiterhin Fragen auf. Sie suchen immer noch nach dem unbekannten Stichwerkzeug, das unterschiedliche Verletzungsmuster hervorruft. Es dürfte sich um ein spitz zulaufendes Werkzeug handeln, das, je nach Eindringtiefe, dreieckige oder viereckige Verletzungsmuster hervorruft und deshalb auch so geformt sein muss.
In der Nähe des Tators im Stadtgraben wurde damals auch eine Ratschenverlängerung mit Außenvierkant gefunden. Möglicherweise hat sie der Täter dort verloren. Durch moderne Technik und akribische Untersuchung konnten die Ermittler Gravuren auf der Ratschenverlängerung feststellen, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Sie erhoffen sich nun Hinweise zum Ursprung bzw. zur Herkunft dieses Werkzeugs. An der Stirnseite sind u.a. folgende Schriftzüge graviert bzw. eingeritzt: „RAP“ im Kreis und „3/5“ „9 APR 80“ „DJD“.
Die EG Stadtgraben hat nun in fast zwei Jahren Arbeit keinen Stein auf dem anderen gelassen und sämtliche Spuren und Hinweise neu bewertet, bearbeitet und abgeschlossen. Sollten sich nun durch diesen neuerlichen Aufruf im Rahmen dieser Berichterstattung keine weiteren Hinweise und Ermittlungsansätze ergeben, wird die Ermittlungsgruppe nun aufgelöst.