Tschechien will die weitere Entwicklung nach der am 1. April in Deutschland in Kraft getretenen teilweisen Cannabis-Legalisierung zunächst beobachten.
Die tschechische Polizei plane derzeit „keine speziellen Maßnahmen“, sagte Innenminister Vit Rakusan am Mittwoch nach einem Treffen mit dem bayerischen Staatsminister für Inneres, Joachim Herrmann, in Prag. „Auch unsere Polizei muss sich der neuen Realität anpassen“, merkte der konservative Politiker an. Die Grenze zwischen Bayern und Tschechien ist mehr als 350 Kilometer lang.
In Tschechien bleibt Cannabis weiter illegal. Gleichwohl wird der Besitz geringer Mengen für den Eigenverbauch im Nachbarland bereits seit Jahren in der Regel nur als Ordnungswidrigkeit geahndet. Auch Herrmann sagte, man müsse beobachten, wie sich die Cannabis-Legalisierung in Deutschland grenzüberschreitend auswirken werde. Bislang seien Themen wie Kokain und andere harte Drogen wesentlich gravierender. Bayern hatte sich strikt gegen das Cannabis-Gesetz der Ampelkoalition ausgesprochen. (dpa)