Parasiten, Kälte, wenig Futter – der Winter birgt für Honigbienen einige Gefahren. Dieses Jahr sind die bayerischen Bienenvölker gut durch die kalte Jahreszeit gekommen – anders als ursprünglich vermutet.
Jedes neunte Bienenvolk in Bayern hat den Winter nicht überlebt. Das zeigt eine Umfrage des Fachzentrums Bienen und Imkerei in Mayen (Rheinland-Pfalz). Demnach sind im Freistaat 11,1 Prozent der Völker im Winter gestorben, bundesweit sind es 11,6 Prozent. „Das ist vergleichsweise wenig“, sagte der Leiter des Bieneninstituts bei der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim (Landkreis Würzburg), Stefan Berg. Besonders gering sind die Verluste heuer in Unterfranken mit 8,6 Prozent und der Oberpfalz mit 9,6 Prozent. Den größten Verlust meldete Oberbayern mit 13 Prozent. Zum Vergleich: Im Winter 2020/21 war bundesweit jedes fünfte Bienenvolk gestorben.
Grund für das laut Berg „eher entspannte Jahr“ sei der milde Winter. So konnten die Bienen dem Experten zufolge auch im Winter immer wieder ausfliegen und dabei ihre Kotblase leeren, was möglichen Darmerkrankungen vorbeuge. Kritisch war für die Bienen laut Berg der eher lange Winter. Viele Imkerinnen und Imker hätten aber zugefüttert. Im Herbst hätten die Imkereien aufgrund der sogenannten Varroamilbe stärke Verluste erwartet, so Berg. Die Varroamilbe schädigt die Winterbienen, die im Herbst schlüpfen und den Bienenstock im Winter warm halten.
An der Umfrage zu den winterlichen Verlustraten beteiligten sich bundesweit knapp 8000 Imkereien, davon fast 2000 aus Bayern. Über 25.000 Bienenvölker wurden den Angaben zufolge in Bayern eingewintert. Knapp 3000 starben.
Etwa 42.000 Imkereien gibt es laut LWG in Bayern. Damit befinde sich jede vierte Imkerei in Deutschland in Bayern. (dpa/lby)