Zehn Tage lang gingen israelische Einsatzkräfte gegen Militante im nördlichen Westjordanland vor. Nun soll die Militäraktion in Dschenin beendet sein.
Der israelische Armeeeinsatz gegen islamistische Extremisten in Dschenin im nördlichen Westjordanland ist einem palästinensischen Medienbericht zufolge beendet. Die israelischen Truppen hätten sich am Morgen aus dem Ort, der als Hochburg militanter Palästinenser gilt, zurückgezogen, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Sie waren dort zehn Tage lang im Einsatz.
Israels Armee sagte auf Anfrage, den Bericht zu prüfen.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah kamen während des Einsatzes in der Gegend 21 Menschen ums Leben. In dem Ort gibt es palästinensischen Medien zufolge zudem schwere Schäden an Gebäuden und Straßen.
Palästinensischen Berichten zufolge zog sich Israels Armee auch aus Tulkarem im Nordwesten des Westjordanlands zurück. Demnach gab es andernorts aber weiterhin noch einige kleinere und zeitlich beschränkte israelische Armeeeinsätze.
Israel hatte vergangene Woche eine großangelegte Militäraktion in mehreren Orten im Westjordanland begonnen. Die Armee begründete das Vorgehen mit der deutlich gestiegenen Anzahl von Anschlägen auf Israelis. Ziel sei es, gegen die Hamas sowie den Islamischen Dschihad vorzugehen. Laut dem Gesundheitsministerium kamen dabei insgesamt 39 Menschen ums Leben.
Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 deutlich verschärft. Seitdem wurden bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder eigenen Anschlägen nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Westjordanland mehr als 660 Palästinenser getötet. Zugleich hat auch die Gewalt extremistischer israelischer Siedler im besetzten Westjordanland zugenommen. (dpa)