Am Montag sollen die ersten bayerischen Bürgerinnen und Bürgern für den Zensus 2022 befragt werden. Insgesamt werden Daten von Zigtausenden Menschen im Freistaat erhoben. Die Erhebungen sollen bis Mitte August abgeschlossen sein, wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilte.
Befragt werden nicht alle Bürgerinnen und Bürger, sondern eine zufällig ausgewählte Stichprobe. In Bayern betrifft das laut dem Statistikamt rund 550.000 Anschriften. Geschätzt leben dort rund 2,3 Millionen Menschen.
Kein Erhebungsbeauftragter stehe unangemeldet vor der Tür, betonte das Statistikamt. Wer ausgewählt wurde, bekommt vorher eine Terminankündigung in den Postkasten. Beim letzten Zensus 2011 hatten demnach Betrüger den Zensus für kriminelle Machenschaften genutzt. Bei Zweifeln solle man sich an die Polizei oder das Bayerische Landesamt für Statistik wenden.
Gefragt wird etwa nach Alter und Familienstand. Das soll fünf bis zehn Minuten dauern. Ungefähr die Hälfte der Befragten bekommt noch einen erweiterten Fragebogen zu Schulabschluss oder Beruf. Man ist auskunftspflichtig – weigert man sich wiederholt, würde im schlimmsten Fall ein Zwangsgeld fällig. Der Bayerische Datenschutzbeauftragte hält die Befragungen für unbedenklich.
Turnusgemäß gibt es alle zehn Jahre einen Zensus. Wegen der Corona-Pandemie wurde er diesmal um ein Jahr auf 2022 verschoben. Mit der Zählung wird die genaue Bevölkerungszahl ermittelt, außerdem sind die Ergebnisse Grundlage wichtiger politischer und wirtschaftlicher Entscheidungen. (dpa/lby)