Es ist ungewohnt mild – das freut nicht nur viele Menschen. Auch die für Fichten besonders gefährlichen Borkenkäfer lockt das Wetter hervor. Mit möglicherweise schlimmen Folgen für die Bäume.
Das ungewohnt milde Wetter der vergangenen Wochen könnte für Bayerns Fichtenwälder zu erheblichen Problemen führen: Durch das anhaltend warme Frühlingswetter steht nach Angaben des Forstministeriums in den nächsten Wochen der erste Schwärmflug des Borkenkäfers an. „Bayerns Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer sollten nun dringend alle befallenen Fichten aus dem letzten Herbst sowie Schneebruch- oder Sturmschäden beseitigen“, hieß es am Freitag in München.
Die Zahl der Borkenkäfer in den Wäldern sei bereits jetzt sehr groß – durch die warme und trockene Witterung in den vergangenen Jahren habe der Käfer eine sehr hohe Population aufbauen und gut überwintern können, hieß es weiter. „Waldbesitzern wird deshalb empfohlen, die nächsten Wochen zu nutzen, um ihre Wälder intensiv und regelmäßig zu kontrollieren. Diese vorbeugende Maßnahme im Frühjahr ist auch in Regionen wichtig, in denen bisher nur geringe Borkenkäfer-Schäden aufgetreten sind.“
Borkenkäfer bohren sich durch die Rinde, um Eier abzulegen. Die Larven legen ebenfalls Bohrgänge an. Durch Trockenheit geschwächte Bäume können bei massenhaftem Befall in kurzer Zeit absterben.
Anzeichen für befallene Bäume sind häufig rot verfärbte Kronen, grüne Nadeln am Boden oder abfallende Rinde. Im Zweifel hilft auch ein Blick unter die Rinde. Sind Borkenkäfer vorhanden, gilt es schnell zu handeln und auch die umliegenden Bäume intensiv zu untersuchen und weiter zu beobachten.
Um die Verbreitung bestmöglich einzudämmen, müsse vorhandenes, frisches Brutmaterial und Bäume, in denen die Käfer überwintert haben, zügig aufgearbeitet und das Holz abgefahren oder mit einem Abstand von mindestens 500 Meter zum nächsten Fichtenwald gelagert werden. Besonders betroffen waren in den vergangenen Jahren der Nordosten Frankens. Aber auch in anderen Regionen wie dem Allgäu oder im Bayerischen Wald wurden Fälle registriert. (dpa/lby)