Bayerns Studierende fühlen sich in der Inflations- und Energiekrise von der Politik vernachlässigt. „Wie auch bei der Corona-Krise droht es wieder, dass die Studierenden vergessen werden“, sagte die Sprecherin der Bayerischen Landesstudierendenvertretung, Johanna Weidlich, laut Mitteilung in München.
Maßnahmen der Bundesregierung, wie der Heizkostenzuschuss, betreffen ihr zufolge nur einkommensteuerpflichtige Bürgerinnen und Bürger in Deutschland. „Kaum ein Studierender hat ein solches Einkommen.“ Eine Unterstützung sei angesichts steigender Wohn- und Lebensmittelpreise aber „bitter nötig“.
Wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den großen Studentenwerken in Bayern ergab, wird teils ein erheblicher Anstieg der Nebenkosten erwartet. Die Stadtwerke München rechnen für das Abrechnungsjahr 2021/2022 mit einer Erhöhung der Nebenkosten um circa 30 bis 40 Prozent. Im darauffolgenden Jahr könnte es sogar eine Steigerung um 40 bis 50 Prozent geben.
Beim Studentenwerk Würzburg geht man von einer Erhöhung von 20 bis 35 Prozent aus. Darüber hinaus drohe die gesamte Hochschullandschaft „wieder in einen Krisenmodus wie während Corona zu rutschen“, teilte die Landesstudierendenvertretung mit. „Chronisch unterfinanzierte Hochschulen können solche unberechenbaren Kosten nur schwer ausgleichen.“ Derzeit machen nach Angaben der Studierendenvertreter sogar Gerüchte die Runde, dass Hochschulen geschlossen und wieder Fernlernen auf der Tagesordnung stehen könnte. „Eine Schließung der Hochschulen wäre aber fatal. So würden die steigenden Energiekosten nur auf die einzelnen Studierenden abgewälzt werden.“ (dpa)