Ohne staatliche Abhilfe wird sich der Wohnungsmangel in Bayern nach Einschätzung des Baugewerbes verschärfen. Anlass der Prognose ist der aktuelle Einbruch im Wohnungsbau bei weiter steigender Einwohnerzahl. Als Beleg nannte der Landesverband bayerischer Bauinnungen am Montag das Beispiel Nürnbergs: „Es gibt dort zurzeit keine neuen Bauvorhaben“, sagte Verbandspräsident Wolfgang Schubert-Raab bei der Jahrespressekonferenz in München.
Alle Wohnungsbauten, die derzeit in Bayerns zweitgrößter Stadt noch laufen, sind nach Worten Schubert-Raabs bereits begonnene Projekte, die noch fertiggestellt werden müssen. Der Wohnungsbau im Freistaat sei in den vergangenen Monaten bereits dramatisch zurückgegangen. „Der wird, wenn die Politik nicht gegensteuert – was sie tun muss, weil wir sonst soziale Verwerfungen bekommen – weiter zurückgehen.“
Im ersten Quartal hatten die bayerischen Baubehörden nach Zahlen des Statistischen Landesamts knapp 29 Prozent weniger Wohnungsbauanträge genehmigt als im Vorjahr. (dpa/lby)