Ausländische Azubis werden für Wirtschaft immer wichtiger

Industrie, Handel und Dienstleistern in Bayern fehlen Auszubildende – immer häufiger greifen sie auf junge Menschen ohne deutschen Pass zurück. Die neuen kamen aus rund 140 Ländern.

Inzwischen hat jeder sechste neue Auszubildende im Industrie-, Handels- und Dienstleistungsbereich in Bayern einen ausländischen Pass. Der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) zählt für das vergangene Jahr 48.421 neue Ausbildungsverträge, wie er mitteilt. Das waren 1,8 Prozent weniger als 2023. Die Zahl von Neuverträgen mit Ausländern stieg dagegen um 9,9 Prozent auf 8.251, das ist ein Anteil von 17 Prozent. Dennoch fehlen es weiter an Auszubildenden: Mehr als die Hälfte aller IHK Ausbildungsbetriebe habe 2024 nicht alle Plätze besetzen können.

Die größte Gruppe neuer Auszubildender mit ausländischem Pass sind laut BIHK junge Menschen aus Vietnam mit 1.257 Verträgen. Dahinter folgen Ukrainer mit 691 Neuabschlüssen und Marokkaner mit 559. Bei allen dreien steht unter andrem der Bereich Hotellerie und Gastronomie hoch im Kurs. Insgesamt kommen die neuen Auszubildenden – Deutschland eingeschlossen – aus rund 140 verschiedenen Ländern.

Über alle 48.000 Neuverträge im IHK-Bereich liegt in Bayern der Verkäuferberuf auf Platz eins. Ihn wählten rund 3.500 junge Menschen. Dahinter folgen Kaufleute im Einzelhandel und Fachinformatiker mit je 3.400.

Insgesamt gibt es in Bayern mehr als 200 verschiedene IHK-Ausbildungsberufe. Rund 60 Prozent aller dualen Berufsausbildungsverträge werden laut BIHK im IHK-Bereich abgeschlossen. Daneben gibt es noch das Handwerk als großen Ausbildungsakteur. (dpa/lby)