Preissteigerungen haben auch der Bio-Branche im Freistaat in den vergangenen Jahren das Leben schwer gemacht. Anfang 2024 zeigt sich aber, dass der Markt dennoch weiter an Bedeutung zunimmt.
Trotz seit Jahren schwieriger Rahmenbedingungen wächst der Ökolandbau in Bayern weiter. Nach vorläufigen Zahlen sei die Ökofläche im Freistaat im vergangenen Jahr um mehr als 4000 Hektar gewachsen, teilte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) am Montag mit.
„Die weltweiten Krisen, die Inflation und die allgemeine Verunsicherung der Bevölkerung sind nicht spurlos am Ökolandbau vorbeigegangen. Doch allen Unkenrufen zum Trotz wächst der Ökomarkt in Bayern wieder“, sagte Kaniber. In den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres seien zudem die Umsätze mit Bio-Lebensmitteln in Bayern um rund sieben Prozent nach oben geklettert. Neben Preissteigerungen seien auch gestiegene Verkaufsmengen ein Grund für diesen Anstieg.
„Auch wenn der Markt verhalten wächst, ist das ein gutes Signal an unsere Landwirte, denn ein wachsender Markt bietet Potential für Neueinsteiger“, sagte Kaniber. Bayernweit gebe es nun rund 12.000 Ökobetriebe. Diese bewirtschafteten rund 420.000 Hektar Fläche nach den Vorgaben des Ökolandbaus. Damit verfüge Bayern bundesweit weiterhin über die mit Abstand größte Ökofläche und die meisten Ökobetriebe. Rund jeder dritte deutsche Ökobetrieb wirtschafte im Freistaat.
Kaniber warnte davor, dass sich konventionelle Landwirte wegen der erheblichen Erzeugerpreisschwankungen der vergangenen Jahre, der Verteuerung von Energie und Produktionsmitteln wie Dünger sowie Pflanzenschutz seltener zu einem Umstieg zum Ökolandbau entscheiden würden. Bayern halte dennoch am Ausbauziel für den Ökolandbau von 30 Prozent Flächenanteil bis 2030 fest.
Als Anreiz fördere Bayern den Ökolandbau mit 312 Euro je Hektar Ackerfläche und mit 284 Euro je Hektar Grünland. Im Jahr betrage die Ökolandbau-Förderung rund 110 Millionen Euro. „Der Verbraucher hat es letztlich in der Hand, den Ökolandbau in Bayern bei jedem Einkauf zu unterstützen und gezielt zu heimischen Bio-Produkten greifen. Mehr Ökolandbau braucht nämlich auch mehr Kunden, die zu den Produkten greifen“, sagte Kaniber. (dpa/lby)